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News des 6./7. April 2024

Twitterer Sebastian Castellanos wirft die Diskussion zum (möglichen) Stabilitäts-Problem der K/KF-Modelle von Core i7/i9 aus Intels 13. & 14. Core-Generation erneut an mittels zweier Tweets, welche auf (negative) Käufer-Bewertungen dieser Prozessoren beim US-Händler Newegg hinweisen: Tweet #1 & Tweet #2. Jene Käufer-Bewertungen (von allesamt verifizierten CPU-Käufern) enthalten Beschreibungen von instabilen Prozessoren, entweder umgehend nach Kauf oder aber nach einer Zeitspanne von 1-2 Monaten problemloser Nutzung. Natürlich sind 7 schlechte Bewertungen im Zeitraum von Dezember bis April nichts überdramatisches, aber eben eine Erinnerung daran, dieser Problematik entschlossen nachzugehen. Gestützt wird das ganze nunmehr auch noch durch eine sehr klare Aussage seitens TitanicFreak @ Twitter, seines Zeichens Autor bei Chips and Cheese:

From my experience if you don’t enforce the Intel default power limits, flagship Raptors will tend to degrade to death within 3 months. I personally run 253W PL1/2 with 80c tjmax now and that has significantly stabilized my nearly dead 13900K. Currently have a 14900KS on the way.
Quelle:  TitanicFreak @ Twitter am 6. April 2024

Hieraus ergibt sich auch der gute Hinweis darauf, wieso diese Problematik im deutschsprachigen Raum bei den Hardware-Testern bislang weniger präsent ist: ComputerBase & PC Games Hardware testen üblicherweise bewußt mit Intel-Powerlimits, oftmals auch mit Spezifikations-gerechter Speichertaktung (was auf der anderen Seite gern kritisiert wird). Jener echte default-Betrieb ist wohl die Lösung selbst für schon identifiziert kritische Prozessoren-Exemplare. Selbst wenn dies die Auflösung wäre, müsste dies allerdings noch explizit herausgearbeitet bzw. nachgewiesen werden. Denn dann würde die allgemeingültige Lösung in einer Aufforderung an die Mainboard-Hersteller bestehen, jenen Spezifikations-gerechten Betrieb nicht nur irgendwo versteckt anzubieten, sondern am besten gleich zum default-Modus ihrer Mainboards zu machen.

Leider hat Intel im Februar beim ersten Aufkommen dieser Problematik auch nur das übliche Statement "wird intern untersucht" abgegeben, passiert ist seitdem nichts. Eventuell wäre es eine Aufgabe für die großen Hardware-Tester, diese Sache mal ins Rollen zu bringen bzw. für einen weiteren Informationsgewinn zu sorgen. Wie seitens Sebastian Castellanos vorgeschlagen, müsste man hierbei eine gewisse Anzahl an dieserart Prozessoren im unlimitierten Modus testen, ob jene im Zeitrahmen weniger Wochen ihre Stabilität verlieren. Anzuraten wären eigentlich sogar eine Auftrennung der Prozessoren in drei Testgruppen: Unlimitierter Betrieb, vollkommen Spezifikations-gerechter Betrieb sowie Spezifikations-gerechter Betrieb allerdings mit XMP-Speicherübertaktung (was leider entsprechend viele Prozessoren erfordert).

Would love to see Gamers Nexus do some kind of investigative piece on this. Maybe buy a bunch of 14900K/14900KF/14900KS and run them at unlocked power limits, and check if some of them crash or degrade over time.
Quelle:  Sebastian Castellanos @ Twitter am 6. April 2024

Denn zu dieser Problematik wird gern die These genannt, dass hier eben auch die Übertaktung (des CPU-Speichercontrollers) durch XMP-Speicherübertaktung eine Ursache sein könnte. Angesichts der anderen möglichen Ursachen (Mainboard-seitige Überreizung der eigentlichen CPU) hat dies keine hohe Wahrscheinlichkeit, aber in jedem Fall sollte man diese Möglichkeit ausschließen (oder eben bestätigen). Angesichts einer ausreichend hohen Anzahl an entsprechenden Problemberichten sollte in diese Angelegenheit mal Bewegung hereinkommen, schließlich muß man den Nutzern irgendwann sagen, wie sie ihre (teuer) gekauften Intel-Spitzenmodelle sicher betreiben können. Und denkbarerweise muss Intel hierbei (durch die Fachpresse) in die richtige Richtung gestubst werden, denn letztlich hat nur Intel die Wirkmacht, um die Mainboard-Hersteller zur Sicherstellung des absolut Spezifikations-gerechten Betriebs als Standard-Einstellung zu bewegen.

Das chinesischsprachige Magazin UDN (maschinelle Übersetzung ins Deutsche) berichtet über steigende Grafikkarten-Preise im Rahmen von ca. 10%, bezogen allerdings eher nur auf den Markt in China & Taiwan. Hierzu zählt zum einen die GeForce RTX 4090, welche jedoch in der Sondersituation ist, dass von dieser sehr viele Grauimporte nach China gehen dürften, wo nVidias Top-Modell wegen der US-Sanktionen offiziell nicht mehr angeboten wird. Allerdings sollen neuerdings auch Mainstream-Modelle betroffen sein, explizit genannt wurde hierzu GeForce GTX 1650, GeForce RTX 3050, 4060 & 4060 Ti. Der Bericht ist leider nicht besonders genau, gerade auch in Bezug darauf, wer hier welche Hebel drückt. Teilweise wird somit der Eindruck von durch nVidia hochgezogenen Abgabepreisen erweckt, eventuell resultierend auch aus dem aktuellen KI-Hype.

Die Produktions-Schienen zu KI- und Consumer-Hardware haben jedoch wenig etwas miteinander zu tun – und auch die These, dass nVidia die Preise angezogen hätte, ist generell unglaubwürdig bzw. wird nirgendwo explizit ausgesprochen. Eher denkbar ist, dass hier schlicht eine (derart genannte) höhere Nachfrage die Läger in der Handelskette geleert hat, worauf dann im typischen Spiel von Angebot & Nachfrage die Preise im Einzelhandel entsprechend angestiegen sind. Dies läßt sich allerdings auch wieder auflösen durch größere Nachlieferungen in diese Weltregion. Eine regelrechte Preiserhöhung seitens nVidia ist wie gesagt unwahrscheinlich, denn dies hätte man dann auch in anderen Weltregionen anhand dort ebenfalls steigender Preise mitbekommen müssen. Derzeit ist hierzulande aber eher das Gegenteil zu beobachten, wie erst kürzlich mit dem Grafikkarten-Marktüblick April 2024 belegt.

Foren-Nutzer 'Ghostsonplanets' hat im AnandTech-Forum einen interessanten Benchmark-Wert zur integrierten Grafiklösung von AMDs "Strix Point" APU fallengelassen: Jene soll limitiert auf 12 Shader-Cluster (entspricht dem Vollausbau von Phoenix1 und Hawk Point) auf 22-24 Watt immerhin ~3150 Punkte im TimeSpy-Test erreicht haben, während Phoenix auf gleicher Wattage bei ~2400 Punkten stehen soll. Die Herkunft des Gerüchts wird leider einer dritten Person zugeschrieben, dass ganze steht also auf vergleichsweise wackeligen Beinen. Wollte man sich hierauf einlassen, dann würde der Sprung von RDNA3 auf RDNA3.5 bei gleicher Anzahl an Shader-Clustern und gleicher TDP einen Performance-Gewinn von immerhin +31% nach sich ziehen.

Xino shared that STX 12 CU (Full implementation is 16 CU) 22 – 24W scores ~3150 TS.
Phoenix was around 2400? At the same wattage.
So that's a nice boost. Maybe the power scaling and clocking issues are fixed on RDNA 3.5, alongside the backported sALU.

Quelle:  Ghostsonplanets @ AnandTech-Forum am 2. April 2024

Wirklich versteifen sollte man darauf aber nicht, denn Phoenix1 (= Radeon 780M) kann in diesem Watt-Bereich durchaus auch Ergebnisse von knapp oberhalb 2600 Punkte im TimeSpy-Test erreichen. Dies wären dann +21% Performance-Gewinn, was immer noch aller Ehren wert wäre. Selbst von diesem Wert könnten natürlich noch Abschläge möglich sein, welche über einen besseren Speichersupport seitens Strix Point erzielt werden. Vom ganz großen Generation-Gewinn sollte man somit nicht ausgehen – aber zumindest dürfte es einen beachtbaren Generations-Gewinn geben, auf welchen dann noch eine höhere Anzahl an maximalen Shader-Clustern (12 → 16 von Phoenix1 zu Strix Point) oben drauf kommt. Und vielleicht bedeutet dies sogar, dass AMD das Taktraten- und Effizienz-Problem von RDNA3 mittels RDNA3.5 gelöst hat – was dann sicherlich auch RDNA4 zu gute kommt.