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News des 9. Dezember 2008

Die X-bit Labs haben einen ganz interessanten Artikel abgeliefert, welcher sich mit der Performance derzeitiger Grafiklösungen des Performance- und HighEnd-Bereichs in sieben aktuellen Spielen beschäftigt. Bemerkenswert sind hierbei insbesondere die Spiel-übergreifenden Zusammenfassungen, welche auf einen Blick zeigen, wo sich welche Karten absetzen können bzw. ob es gar generelle Performance-Unterschiede zwischen den einzelnen getesteten Grafikkarten gibt. Vornehmlich zeigen diese Diagramme nämlich, daß gerade preisgleiche Karten in aller Regel sehr ähnliche Leistungen bieten und daß in Einzel-Benchmarks eventuell ermittelte Frameraten-Unterschiede beim Blick auf das große Ganze weit weniger wichtig zu bewerten sind.

Sehr wertvoll ist dieser Blinkwinkel auch bei den SLI- und CrossFire-Benchmarks, welche einen durchaus nachdenklich zurücklassen. Denn selbst unter der HighEnd-Auflösung von 2560x1600 (mit 4x Anti-Aliasing) ist im Performance-Überblick keinerlei Zwang zu SLI bzw. CrossFire sichtbar: Zwar gibt es durchaus Benchmarks mit heftigen Performancegewinnen durch SLI bzw. CrossFire, dies passiert jedoch fast ausschließlich unter Spielen, wo auch die Einzelkarten schon vollkommen ausreichende Frameraten von über 40 fps erreichen. Ausgerechnet bei diesen Spielen, wo die Einzelkarten unterhalb von 40 fps liegen, erzielen die MultiChip-Lösungen aber nur eher geringe Performancegewinne. Dies mag gerade in Durchschnittsrechnungen nicht direkt auffallen, gewichtet man aber danach, wo die Mehrperformance von SLI bzw. CrossFire wirklich benötigt würde, sieht es nicht gerade gut für diese MultiChip-Lösungen aus.

Gemäß TweakPC sollen die Listenpreise für die kommenden Phenom II Prozessoren nunmehr bei 235 Dollar für das 920er Modell mit 2.8 GHz und 275 Dollar für das 940er Modell mit 3.0 GHz liegen, in unserem Breitengraden wären ergo Straßenpreise von runden 220 bzw. 260 Euro zu erwarten. Verglichen mit den Listenpreisen bei Intel würde AMD seiner aggressiven Preisstrategie gleichbleiben, der Phenom II X4 920 würde sich preislich auf dem Niveau eines Core 2 Quad Q8300 mit 2.5 GHz und 224 Dollar Listenpreis befinden, der Phenom II X4 940 wäre preislich ähnlich dem Core 2 Quad Q9400 mit 2.66 GHz und 266 Dollar Listenpreis. Angesichts dessen, daß AMD mit den K10-Kern in 45nm auch bei der Pro/MHz-Leistung ganz gut vorangekommen ist und schließlich auch mit diesen neuen Modellen wieder mehr Taktrate für den gleichen Preis anbietet, könnte sich AMD somit im Performance-Segment endlich wieder mit konkurrenzfähigen Angeboten zurückmelden.

Wie Fudzilla spekulieren, könnte AMD bei den kommenden DualCore K10-Modellen in 45nm (Codename "Regor") eventuell über 3 GHz Takt gehen – was mehr wäre als bei den Phenom II Prozessoren. Technisch dürfte dies kein erhebliches Problem darstellen – die Frage ist allerdings eher, ob AMD dies überhaupt tun will: Schließlich würde man mit DualCore-Modellen überhalb von 3.0 GHz die eigenen QuadCore- und TripleCore-Modelle mit Taktraten unterhalb von 3.0 GHz unter Druck setzen, sowohl von der Performance in Alltagsanwendungen ohne größere QuadCore-Optimierungen als auch vom Preispunkt her. So wie es bisher ausschaut, plant AMD die eigenen TripleCore-Modelle als Konkurrenz zu Intels hoch getakteten DualCore-Prozessoren anzusetzen, während AMDs DualCore-Modelle auf K10-Basis eher denn in den LowCost-Markt gehen und damit kaum ansprechende Taktraten haben werden.

TG Daily berichten von Einschränkungen der großen, marktbeherrschenden IT-Firmen gegenüber den PC-Bauern, welche derzeit diverse Produktideen verhindern. So unterdrückt Intel (durch die Steuerung von Werbekostenbeihilfen) den Verbau des Atom-Prozessors in Netbooks mit einer Bilddiagonale von größer als 10 Zoll – natürlich um sich das Geschäft mit den eigenen, deutlich höherpreisigen Mobile-Prozessoren zugunsten der preislich sehr günstig angesiedelten Atom-Prozessoren nicht verderben. Dies mag für Intel aus Sicht der Profitmaximierung die richtige Entscheidung sein, die Tendenz des Marktes geht aber nun einmal in Richtung von Netbooks mit größeren Bildschirmdiagonalen als 10 Zoll, welche aber trotzdem in Bezug auf die verbaute Hardware Netbooks bleiben und keine vollständigen Notebooks sein sollen.

Allerdings könnte sich Intel hier auch heftig verspekulieren, denn während AMD derzeit wohl keinen direkten Atom-Kontrahenten mehr plant, will man LowCost-Ausführungen der eigenen Athlon-64-Prozessoren genau passend für das Netbook-Segment mit 10- und 12-Zoll-Displays positionieren. Sollte dieses Marktsegment trotz der Intel-Blockade zukünftig an Bedeutung gewinnen, würde hier plötzlich AMD und nicht Intel die Marktführerschaft übernehmen. Zudem wird noch über Microsofts 12-Zoll-Regel berichtet, wonach das Unternehmen Lizenzen für Windows XP nur für Mobile-Geräte mit einer Bildschirmdiagonale bis zu 12 Zoll zuläßt, darüber hinaus wird ausschließlich Windows Vista angeboten. Da Microsoft als faktischer Monopolist aber nicht im Konkurrenzkampf steht, kann man sich diese Gebaren leider folgenlos leisten (bis auf daß die EU in fünf Jahren mal wieder einen Wettbewerbsprozeß für längst vergessene Dinge anleiert).